Schaffhauser Mindestlöhne gefährdet
Gewerkschaftsbund kritisiert geplante Mindestlohn-Ausnahmen
17.06.2025
Städtische Mindestlöhne, wie sie aktuell in der Stadt Schaffhausen gefordert werden, sollen unterschritten werden können, wenn sich die Sozialpartner auf tiefere Löhne einigen. Dieser Meinung ist die bürgerliche Mehrheit des Nationalrats. Sie hat heute eine Regel befürwortet, wonach allgemeinverbindliche Gesamtarbeitsverträge gegenüber städtischen und kantonalen Mindestlöhnen einen Vorrang haben sollen.
Im Interview mit Radio Munot kritisiert der Sekretär des Schaffhauser Gewerkschaftsbundes, Matthias Frick, diesen Entscheid des Nationalrats. Er befürchtet, dass Mindestlöhne ausgehebelt werden.
Die Gewerkschaften haben im letzten Jahr in der Stadt Schaffhausen eine Mindestlohn-Initiative eingereicht. Diese fordert einen Mindestlohn von 23.50 Franken pro Stunde. Ein solcher Schaffhauser Mindestlohn wäre durch den Entscheid des Nationalrats gefährdet. Nun wird sich noch der Ständerat mit dem Thema befassen. Die SP Schweiz hat angekündigt, notfalls das Referendum zu ergreifen.