Eigenmietwert: Mieterverband gegen Hausbesitzer
Am 28. September kommt die Abschaffung des Eigenmietwerts vors Volk
03.09.2025
Der so genannte Eigenmietwert ist eine unfaire Steuer und soll deshalb abgeschafft werden. Dieser Ansicht ist der Löhninger SVP-Kantonsrat Markus Müller. Der Eigenmietwert bezeichnet den fiktiven Mietertrag für selbstgenutztes Wohneigentum. Er muss von Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern als Steuer bezahlt werden. Sollte er abgeschafft werden, drohen beim Kanton Mindereinnahmen. Und zwar im Umfang von rund 7,5 Millionen Franken bei einem Hypothekarzins von 1,5 Prozent. Eine Steuererhöhung sei aber nicht nötig, um diese Ausfälle zu kompensieren. Das sagt Müller im Interview mit Radio Munot. Der Kanton habe genug finanzielle Reserven. Sollte der Hypothekarzins auf über drei Prozent steigen, könnte es sogar Mehreinnahmen geben, so Müller weiter. Zurzeit liegt der Hypothekarzins bei 1,25 Prozent.
De Ventura: „Von der Abschaffung des Eigenmietwerts profitieren nur die Reichen“
Anderer Meinung als Müller ist Linda De Ventura, Präsidentin des Schaffhauser Mieterinnen- und Mieterverbandes und SP-Nationalrätin. Nur die Reichen würden von der Abschaffung des Eigenmietwerts profitieren, und das auf Kosten der Bevölkerung. Laut De Ventura würde eine Abschaffung auch einem Teil der Haus- und Wohnungseigentümer schaden. Diese könnten die Steuer auf den Eigenmietwert momentan durch Abzüge kompensieren. Das sagt De Ventura im Interview mit Radio Munot. Die Steuerausfälle beim Kanton entsprechen laut dem Regierungsrat rund drei Steuerprozenten. Auch die Gemeinden müssen bei einem Ja mit tieferen Steuereinnahmen rechnen.
Die nationale Volksabstimmung über die Abschaffung des Eigenmietwerts ist am 28. September.