Null Bock auf Steuererklärung? Wir haben ein paar Tipps

Iris Fontana | 
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Alle Jahre wieder: Die Steuererklärung fühlt sich für viele nach Strafaufgabe an. Archivbild: Roberta Fele

Es lässt sich nicht schönreden: Für die meisten von uns ist das Ausfüllen der Steuererklärung eine bürokratische Qual oder zumindest eine staatlich verordnete Strafaufgabe. Ende März läuft die reguläre Frist ab und die Erfahrung zeigt, eine Fristverlängerung wirkt kaum motivierend. Wir wollen nun allen Steuererklärungsmuffeln etwas unter die Arme greifen: Betriebsökonomin Danara Eskandari von der Mäder + Baumgartner Treuhand AG in Neuhausen gibt im Interview mit dem Zahltag ein paar wertvolle Tipps, die die Prozedur etwas einfacher machen.

Einmal abgesehen vom Gang zum Treuhänder - was empfehlen Sie, wenn man einfach nicht die Motivation zum Ausfüllen der Steuererklärung findet?

Danara Eskandari: Mein Tipp: Holen Sie sich Unterstützung oder Hilfe von Freunden oder Bekannten. Ich hatte vor kurzem gerade im privaten Umfeld einen solchen Fall: Meine Kollegin, eine Schreinerin, hat nichts mit Finanzen am Hut. Weil sie sich überfordert fühlte, bat sie mich, ihr bei der Steuererklärung zu helfen. Wir waren in einer halben Stunde fertig. Und dies, neben meinem Fachwissen insbesondere deshalb, weil sie sich gut vorbereitet hatte.

Welche Vorbereitungen sind denn aus Ihrer Sicht am wichtigsten?

Eskandari: Am wichtigsten ist meiner Ansicht nach, das ganze Jahr hindurch die Belege zu sammeln und an einem fixen Ort abzulegen. Dafür sollte man sich bei allen Unterlagen, die man das Jahr hindurch erhält, fragen, ob man diese eventuell für die Steuererklärung brauchen wird. Ist man unsicher, lieber ein Papier zu viel aufs «Biigeli» tun als eins zu wenig. Eine weitere Hilfe ist es, die ausgefüllte Steuererklärung vom Vorjahr als Vorlage zur Hand zu haben. So vergisst man weniger.

Danara Eskandari, Betriebsökonomin, Mäder + Baumgartner Treuhand AG , Neuhausen
«Sammeln Sie das ganze Jahr hindurch die nötigen Belege, das vereinfacht Ihnen am Ende die Arbeit erheblich.»
Danara Eskandari, Betriebsökonomin, Mäder + Baumgartner Treuhand AG, Neuhausen

Und welche Fallen gilt es zu umschiffen?

Eskandari: Da ist die eben erwähnte Vorlage nützlich, die hilft, keine Abzüge zu vergessen. Und gab es unter dem Jahr einen neuen Posten, nützen Erinnerungshilfen. Wenn man zum Beispiel ein neues Auto kauft, empfiehlt es sich, sich gleich beim Kauf eine Notiz zu machen fürs erwähnte «Biigeli». Eine zweite Stolperfalle, die ich auch ab und an bei unseren Kunden erkenne, sind die Onlinebelege. Wir befinden uns in einer Übergangsphase, in der die einen Banken oder Finanzinstitute die Belege noch per Post schicken – andere stellen diese nur noch digital auf eine Plattform oder ins E-Banking. So bekommen wir teilweise nur die physischen Belege von unseren Kunden und die digitalen gehen vergessen. Checken Sie also nochmals Ihr E-Banking, ob Sie alle Unterlagen beisammen haben, bevor Sie sich an die Steuererklärung setzen.

Welche Fragen werden denn aktuell am meisten gestellt in Sachen Beratung rund um die Steuererklärung?

Eskandari: Die verbreitetste Frage ist wohl überall dieselbe: Wo kann ich noch einsparen, wo kann ich weitere Abzüge geltend machen? Leider sind die Abzüge begrenzt. Man kann beispielsweise über die dritte Säule Abzüge vornehmen oder sich die Frage stellen, ob man sich in die Pensionskasse einkaufen will. Aber dann ist auch bald schon das Ende der freiwilligen Möglichkeiten erreicht. Zudem stellen wir bei uns im Treuhandbüro fest, dass diese Gedanken meist erst kommen, wenn die Steuerperiode bereits abgelaufen und das Optimierungspotenzial dadurch für dieses Jahr bereits verstrichen ist. Liegenschaftsbesitzern bleibt zudem Potenzial bei der Planung von grösseren Renovationsarbeiten – so kann man auch über mehrere Steuerperioden sparen. Dort gilt es dann aber wieder zu beachten, was wertvermehrend und was werterhaltend ist. Egal, ob Liegenschaftsbesitzer oder nicht, sich frühzeitig über die Optimierungsmöglichkeiten Gedanken zu machen, ist in jedem Fall sinnvoll.

Gibt es eine wichtige Neuerung gegenüber dem letzten Jahr?

Eskandari: Da verweise ich gerne auf die «Wegleitung zur Steuererklärung». Diese ist wirklich eine gute Hilfestellung, zumal sie explizit auf Neuerungen hinweist. Falls man sie digital öffnet, kann man auch nach Stichworten suchen. In diesem Jahr hat sich für das Ausfüllen aus Sicht des Schaffhauser Steuerzahlers jedoch nicht viel geändert.

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