Durchrostungen bis zur Fahrbahn, betrunkene Fahrer: Mehrere Busse von Polizei aus dem Verkehr gezogen

Schaffhauser Nachrichten | 
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Binnen weniger Tage mussten gleich zwei Busse im Kanton Schaffhausen stillgelegt werden. Beide waren absolut nicht mehr verkehrstüchtig - und auf beide Fahrer kommt jetzt eine dicke Strafe zu.

Mit den höheren Temperaturen kommen auch wieder mehr Touristen – nicht alle sind dabei scheinbar in sicheren Fahrzeugen unterwegs. So kam es am Sonntag und am Dienstag zu gleich mehreren Vorfällen mit Reisebussen, wie die Schaffhauser Polizei mitteilt.

Einmal kontrollierten Mitarbeiter der Schaffhauser Polizei am Dienstag, anlässlich einer mobilen Schwerverkehrskontrolle, in Neuhausen am Rheinfall, einen slowakischen Reisebus mit einem mitgeführten Anhänger. 

Durchgerostet bis zu den Reifen.

Schon bei der ersten technischen Kontrolle stellten die Polizisten dabei gravierende Durchrostungen am Gesellschaftswagen fest. 

In der Folge wurde die Fahrzeugkombination zur kantonalen Fahrzeugprüfstelle in Beringen begleitet. Dort fanden die Beamten noch mehr Durchrostungen, etwa am Unterboden, in den Radkästen sowie an tragenden Teilen des Rahmens des Reisebusses. Im Gepäckstauraum konnte an mehreren Stellen direkt auf die Fahrbahn sowie in die Radkästen gesehen werden und wiederum durch die Radkästen, in den Fahrgastraum. 

Der Radkasten ist kaum mehr funktionstüchtig.

Der durchgerostete Reisebus wurde vorübergehend stillgelegt. Für die Reisegruppe ging es in der Folge mit ihren mitgeführten Fahrrädern weiter. Der Chauffeur, ein 40-jähriger Slowake, musste ein Bussendepositum von mehreren tausend Franken hinterlegen.

Chaffeur betrunken, Bus kaputt

Ebenfalls gefährlich unterwegs war bereits am Sonntagmorgen ein bulgarischer Reisebus. Dieser war in der Nähe des Neuhauser Grenzübergangs in eine Panne geraten und sollte für die Schweizer Zöllner und Schaffhauser Polizei einige böse Überraschungen bereithalten. 

Die Schweizer Zollbeamten trafen gegen 9.15 Uhr als erste beim Reisebus ein und stellten einen Alkoholgerucht beim Fahrer fest. Ein anschliessend durchgeführter Atemalkoholtest reagierte positiv und der Fall wurde an dieser Stelle der Schaffhauser Polizei übergeben und der Reisebus in das Schwerverkehrskontrollzentrum (SVKZ) der Schaffhauser Polizei gebracht. 

Dort ging es erst richtig los: Am Unterboden und an tragenden Teilen des Rahmens des Reisebusses wurden diverse Rostlöcher festgestellt. Der Boden im Stauraum sowie das Ende des Auspuffs drohten aufgrund des massiven Rostbefalls beinahe abzufallen. Auch die Front- und Rücklichter waren nicht viel besser: Praktisch alle waren beschädigt oder funktionierten nicht korrekt.

Grosse Rostschäden an der Aufhängung.

Auch der Fahrtenschreiber, auf dem der Chauffeur seine Fahrzeiten erfassen muss, war nicht korrekt kalibriert. Zusätzlich waren die Prüfdaten der mitgeführten Feuerlöscher und die Bordapotheke seit längerer Zeit abgelaufen.

Beschädigte Frontlichter.

Trotz des kaum fahrfähigen Zustands des Reisebusses zeigte der digitale Tachograf, dass der Chauffeur seit Freitag, 5. April, täglich Passagiere transportiert hat und sich während den Fahrten um die Vorschriften keine Gedanken machte. Mehrmals fuhr er während 24 Stunden ohne Pause durch und hielt sich weder an die täglichen Ruhe- und Lenkzeiten, noch an die vorgeschriebenen Lenkpausen. 

Zu guter Letzt stellte sich noch heraus, dass der türkische Chauffeur gar keine Qualifikation besitzt, um überhaupt gewerbliche Personentransporte durchführen zu dürfen, wie sie für den Chauffeur eines Reisebusses eigentlich nötig ist.

Der Reisebus wurde stillgelegt und muss abtransportiert werden. Die an Bord befindliche indische Reisegruppe setzte ihre Fahrt mit einem anderen Reiseunternehmen fort.

Beide Chauffeure, mussten ein Bussendepositum von mehreren tausend Franken hinterlegen und er wurde zuhanden der Staatsanwaltschaft des Kantons Schaffhausen, Verkehrsabteilung, zur Anzeige gebracht. (rd/lbl)

Kommentare (1)

Andrea G. Reale Di 07.05.2024 - 21:55

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