Die Curling-Weltmeisterschaft in Schaffhausen

Radio Munot liefert Hintergründe, Resultate und Emotionen zur Curling-WM in Schaffhausen, an der das Schweizer Team keine Medaille holt. Den Titel als Weltmeister schnappt sich Schweden. Silber geht an Kanada, Bronze an Italien.

Beiträge, chronologisch:

Vor Beginn der WM: Die Aufbauarbeiten für die Curling-WM in Schaffhausen laufen auf Hochtouren. Das sagte der Geschäftsführer der KSS, Ueli Jäger, im Interview mit Radio Munot. Der Welt-Curling-Verband sowie das Schweizer Fernsehen werden den Anlass streamen.

Am Samstag, 30. März, um Punkt 12:30 Uhr wurde das Turnier durch Michael Stäuble, Präsident des Organisationskomitees, offiziell eröffnet. Bei der Eröffnungsfeier trat die Alphornsolistin Lisa Stoll zusammen mit der Zurich Caledonian Pipe Band auf. Danach gab es Eröffnungsreden, unter anderem von Bundesrätin Viola Amherd. Nach der Eröffnungsfeier und einer kurzen Aufwärmphase wurden die ersten Partien gespielt.

Im ersten Spiel an der Curling-Weltmeisterschaft 2024 der Männer in Schaffhausen unterliegt das Schweizer Team knapp gegen die USA mit 3:5. Lange Zeit sah es für die Schweiz nach einer klaren Niederlage aus. Sie lagen nach dem 6. End mit 0:3 Steinen zurück. Zwischendurch konnten die Schweizer Curler auf 2:3 verkürzen. Sven Michel, Nr. 2 des Schweizer Teams, stand nach dem Spiel bei Nicolás Valero für ein Interview zur Verfügung.

Auch beim vierten Spiel der Curling WM in der heimischen IWC-Arena war das Radio-Munot-Team live vor Ort. In der Sportshow hat unsere Moderatorin Céline Greising mit unserem Aussenreporter Nico Bollinger gesprochen, während das Schweizer Curling Team sich mit den Niederländern gemessen hat. Schlussendlich konnten die Schweizer das von Fehlern geprägte Match mit 8:5 für sich entscheiden.

Nach dem Sieg gegen die Niederlande zeigte sich das Schweizer Curling-Team mit den bisherigen Leistungen einigermassen zufrieden. Das meint der Schweizer Curler Sven Michel im Interview mit Radio Munot.

Das Schweizer Team kann sich an der Curling-Weltmeisterschaft in Schaffhausen gegen Japan klar durchsetzen. Die Japaner müssen nach dem neunten End mit einem Rückstand von 4:10 aufgeben.

Am 5. April verliert das Schweizer Team das entscheidende Spiel gegen Deutschland und scheidet vorzeitig aus. Der Schweizer Skip Yannick Schwaller ist enttäuscht: 

Sven Michel findet, viele Niederlagen seien knapp ausgefallen:

Gold holt sich am 7. April Schweden. Das Team um Skip Niklas Edin gewinnt das Final gegen Kanada. In einer spannenden Partie gewinnen die Skandinavier mit 6:5. Die Entscheidung fiel erst mit dem letzten Stein im zehnten End. Im Spiel um Bronze gewann Italien gegen Schottland. Den Italienern gelang in einem Hitchcock-Final im letzten End der Ausgleich zum 6:6. Anschliessend konnten die Italiener im Zusatzend noch einen Stein schreiben und die Partie mit 7:6 gewinnen.

Zum Schluss noch ein Fazit zur WM mit dem Präsident des Organisationskomitees, Michael Stäuble : 

Das Organisationskomitee der Curling-WM in Schaffhausen zieht trotz des schwachen Abschneidens der Schweizer Curler eine positive Bilanz. Am gestrigen Finaltag waren rund 2000 Zuschauerinnen und Zuschauer während des Finales zwischen Schweden und Kanada anwesend. Bereits kurz vor Ende der Weltmeisterschaft wurde das Komitee angefragt, in drei Jahren erneut eine Curling-Weltmeisterschaft durchzuführen. Das OK hat darüber noch nicht entschieden.


Die Teams:

Schweiz:
Das Team um Yannick Schwaller spielt seit 2 Jahren zusammen und hat bislang an jeder WM und EM eine Medaille gewonnen. Die Heim-WM könnte ein Karriere-Höhepunkt werden, mit Unterstützung der vielen Schweizer Fans.

Schottland:

Das Team aus dem Curling-Mutterland ist Topfavorit. In den vergangenen 2 Jahren führte kein Weg am 29-jährigen Skip Bruce Mouat vorbei. Schottland ist Titelverteidiger und zuletzt 2-facher Europameister.

Schweden:

Die Olympiasieger von Peking sind ebenfalls Topfavoriten. Das Team der Curling-Legende Niklas Edin stand im November gegen Schottland im EM-Final und verlor erst im Zusatzend. Edin ist mit 6 Titeln Rekord-Weltmeister!

Kanada:

Brad Gushue vertritt das Rekordweltmeister-Land (36 WM-Titel!) Nach dem 6. kanadischen Meistertitel (Rekord!) strebt er seinen 2. WM-Titel nach 2017 an. Gushue, Edin, Shuster, 3 Olympiasieger sind in Schaffhausen am Start.

Italien:

Die Geheimfavoriten spielen ihre 10. WM. Skip Joel Retornaz’ Team ist so stark wie nie zuvor. An der EM gewannen sie alle Spiele der Round Robin, dennoch gab’s nur Rang 4. 1x bisher WM-Bronze, da kommt noch mehr.

Südkorea:

Medaillenkandidat! Das Team von Jong-Duk Park besiegte als einziges die Kanadier in der Vorrunde der Pan Continentals und kam in der Folge bis in den Final, wo die Kanadier allerdings Revanche nahmen.

USA:

John Shuster, Olympiasieger 2018, hat sich an der US-Meisterschaft gegen seinen Rivalen Corey Dropkin durchgesetzt. Bitter für Dropkin, denn er hatte dem US-Verband die WM-Teilnahme im November gesichert.

Deutschland:

Skip Marc Muskatewitz stand 5 Jahre im Schatten von Sixten Totzek. Nun feiert der 28-Jährige sein WM-Comeback, er schlug Totzek an der deutschen Meisterschaft. In Schaffhausen hat der Baden-Badener fast ein Heimspiel.

Japan:

Zwei «alte Bekannte»: Tetsuro Shimizu und Shinya Abe (43-jährig!), die an der WM 2019 das Bronzespiel gegen die Schweiz 5:6 im Zusatzend verloren, haben sich gegen das Yanagisawa-Team (WM-7. 2023) durchgesetzt

Norwegen:

Schon 18 WM-Medaillen hat Norwegen gewonnen, 4x Gold (einmal mehr als die Schweizer Männer). Magnus Ramsfjell, Sohn des 3-fachen Weltmeisters Eigil, spielt seine 4. WM. Mit starken 10:3-Siegen wurde er 2023 fünfter.

Niederlande:

Skip Wouter Gösgens ist zum sechsten Mal an einer WM dabei. Der 25-Jährige stieg 2021 aus der EM-A-Gruppe ab. Nach dem Wiederaufstieg 2022 qualifizierte sich sein Team mit EM-Rang 7 für die WM.

Neuseeland:

An der WM 2023 belegten die Kiwis den letzten Rang. Nun nimmt das Team um Skip Anton Hood zum zweiten Mal Anlauf zur WM. Als fünfte der Pan Continentals mit 4:3 Siegen (der Wichtigste: das 8:6 gegen Australien!)

Le Gruyère AOP European Curling Championships 2022, Östersund, Sweden

Tschechien:

2 Siege in der Round Robin der EM genügten Skip Lukas Klima, um sich vor der Türkei Platz 8 und damit den letzten WM-Platz zu sichern. Die Tschechen sind unberechenbar: Gegen Schottland verloren sie hauchdünn mit 5:6.

(Bildtext:wmcc2024.com)