Verdoppelung von gemeldeten Cybervorfällen und Anstieg von KI-Betrugsversuchen in der Schweiz
Das Bundesamt für Cybersicherheit hat seinen zweiten Halbjahresbericht für 2023 veröffentlicht. Auffällig ist, dass fast doppelt so viele Cybervorfälle gemeldet worden sind, wie noch im Vorjahreszeitraum. Auch KI-Betrugsversuche nehmen zu.
Im zweiten Halbjahr 2023 wurden dem Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) insgesamt 30'331 Cybervorfälle gemeldet. Die Anzahl Vorfälle hat sich im Vergleich zur Vorjahresperiode mit insgesamt 16'951 Fällen nahezu verdoppelt. Das gibt das BACS in seinem Halbjahresbericht am Montag bekannt.
Der Anstieg der gemeldeten Cybervorfälle ist vor allem auf betrügerische Stellenangebote und vermeintliche Anrufe der Polizei zurückzuführen. CEO-Betrug und Rechnungsmanipulationsbetrug gehören zu den am häufigsten gemeldeten Vorfällen.
Mit 5536 Meldungen sind mehr als doppelt so viele Meldungen zu Phishing eingegangen als in der Vorjahresperiode (2179 Meldungen). Besonders erwähnenswert ist das «Chain Phishing», bei dem Phisher über gehackte E-Mail-Postfächer gefälschte E-Mails an Kontakte des Opfers versenden.
Des Weiteren wurden vermehrt Betrugsversuche mit KI gemeldet, darunter Sextortion-Versuche – wobei mit KI-generierten pornografischen Bildern die Opfer zu erpressen versucht wird – Anrufe von falschen Prominenten und Investitionsbetrug.
Obwohl die Anzahl der Meldungen in diesem Bereich noch relativ gering ist, handelt es sich laut Einschätzung des BACS um erste Versuche der Cyberkriminellen, die Einsatzmöglichkeiten von KI für zukünftige Cyberangriffe auszuloten.